Predigten
Hier finden Sie immer mal wieder Predigten aus der Schlosskirche in Meerholz. Es kann gut sein, dass eine Predigt vom schriftlichen Wortlaut abweicht. Die Predigt gibt es manchmal auch auf den aktuellen Podcastplattformen zum Nachhören. Hier der Player von Spotify:
Klicken Sie hier um die Predigt zu hören.
Predigt zu 1. Kor 1,4-9
Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.
Liebe Gemeinde!
Ich bin genervt, wenn ich so ein Verhalten sehe, wie bei den beiden Brüdern aus der Geschichte, die Jesus da in der Schriftlesung erzählt hat. Ja sagen und dann nix tun – furchtbar. Dann doch lieber ehrlich gesagt: Nein, kann ich nicht, besser noch will ich nicht. Da kann ich zumindest mehr mit anfangen und weiß wo dran ich bin.
Insofern war auch der andere, der erst nein sagt und dann doch ja tut nicht wirklich verlässlich, aber immerhin hat er sich am Ende doch bewegen lassen zum Mitmachen. Ich hoffe nur, aus einem inneren eigenen Antrieb heraus. Sonst ist ja wieder unklar, woran man bei solchen Leuten ist.
Lieber erinnere ich mich da an Aussagen von Jesus, bei denen er ein klares Ja oder ein klares Nein einfordert. Und trotzdem: Der eine Bruder bekommt Jesu Lob, eben weil er sich doch noch bewegen lässt, weil er nicht bei seinem einmal eingeschlagenen, vielleicht für ihn dann doch falschen Weg bleibt, komme was da wolle. Ein denglischer Kartenspruch, also ein englischer Spruch, der aber glaube ich nur in Deutschland funktioniert, der helfen kann seine Scheuklappen auf manch einem Holzweg abzulegen heißt: When nothing goes RIGHT, go LEFT. Wenn es nicht richtig läuft geh einfach anders rum. Wenn es rechts herum nicht geht, geh links herum. Meinem Dickkopf in mir tut das manchmal gut, nicht zu beharren. Leider gelingt es mir manchmal aber auch nicht, die Alternative zu sehen, die es immer gibt. Und dann renne ich weiter in die falsche Richtung oder direkt dazwischen vor das Hindernis, oder wie man so schön sagt: Mit dem Kopf durch die Wand.
Predigt zu Jes 65,17-25 (von Pfr. Henning Porrmann) gehalten am 25.11.2018 in der Schlosskirche Meerholz-Hailer
Hier den ganzen Gottesdienst mit den Liedern vom Männergesangverein nachhören: Klick!
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Liebe Gemeinde!
Träumen sie auch manchmal von einem Ort, an dem alles gut ist? Ein Ort an dem Sie unbeschwert leben können? Von einem Ort, an dem alles Weinen und Klagen aufhört, weil es keinen Grund dazu gibt. Niemand müsste sagen, dass er sein Leben verfehlt oder sinnlos gelebt hätte. Die Menschen könnten die Früchte ihres Lebens genießen. Das wäre ein Ort, an dem nicht mehr das Leiden und der Tod unser Leben beherrschen und fest im Griff haben. Für Streit und Krieg wäre an diesem Ort kein Platz. Kein Leid, kein Geschrei, kein Schmerz wird mehr sein, denn das erste ist vergangen.
Weiterlesen: Predigt zu Jes 65,17-25 am Ewigkeitssonntag (25.11.) 2018
Predigt „Heute einen Krieg beenden…“ (Pfr. Henning Porrmann)
Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.
Liebe Gemeinde!
Heute einen Krieg beenden. Provokativ kommt dieses Motto des diesjährigen Buß- und Bettages daher. Wer bin ich, dass ich einen Krieg beenden könnte, denke ich im ersten Moment, weil ich an die großen Kriege denke, unter denen zur Zeit so viele Menschen zu leiden haben. Wie gerne würde ich! Aber ich kann nicht. Gut denke ich, vielleicht kann ich mal einen Streit schlichten, unter Freunden, auf dem Schulhof, bei den Arbeitskollegen… aber ist das gleich Krieg zu nennen? Eigentlich nicht und andererseits: Krieg ist das Gegenteil von Frieden. Wenn ich heute einen Krieg beende, kehrt dort vielleicht Friede ein. Also Krieg beenden heißt für den Frieden einstehen und sich Mühe geben. Aber wie geht das konkret? Was kann ich tun, damit Frieden einkehrt, Unfrieden, Krieg beendet wird?
Im Predigttext schlägt Jesus vor dazu eine Tür zu öffnen… eine Tür für ihn, für den Geist der Liebe und des Friedens.
Weiterlesen: Predigt zum Bußtag 2018 - Die Herzenstür für Frieden öffnen
Predigt zu Hiob 14,1-6 (von Henning Porrmann)
Den Gottesdienst zum Nachhören (Predigt bei ca. Position 23 Min.)
Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.
Liebe Gemeinde!
Ich habe Glück gehabt, viel Glück gehabt sagt die Frau mit den fröhlich blitzenden Augen, die von Falten umgeben sind, die ihre Augen zu kleinen Sonnen machen. Und dann erzählt sie von den schrecklichen Erlebnissen des Krieges und immer wieder: „ja ich habe viel Glück“ gehabt.
Alle wollen mir was, die wollen nur mein Geld, sagt die andere, die mit den zwei steilen Falten auf der Stirn und lacht dabei immer wieder auf, obwohl es zum Weinen ist. Und so klingt selbst das Lachen aufgesetzt und verbittert.
Ich will mit dem Leben in Verbindung sein, Hoffnung machen und Trost schenken, sagt die Frau, die gerade erst Ihren sechsjährigen krebskranken Sohn und ihren ersten Ehemann, der aus Gram gleich hinterher gestorben ist beerdigen musste.
Predigt zu Röm 13,1-7 (von Henning Porrmann)
Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.
Liebe Gemeinde!
Diese Tage sind voll deutscher Geschichte. Wir denken in diesen Tagen an 100 Jahre Abschaffung der Monarchie und Ausrufung der ersten Deutschen Republik, an die Tage, in denen der Judenhass so offensichtlich grausam gelebt wurde, dass er vor aller Augen war, die Reichspogromnacht 1938 und an die Maueröffnung vor 29 Jahren und das Ende der DDR. Wir haben gerade die Wahlen in Bayern und in Hessen hinter uns und erleben fast täglich wie etablierte Parteien von den Wählerinnen und Wählern verlassen werden, wie sich Machtverhältnisse ändern und Antworten auf komplexe Fragen schwieriger werden. Viele schauen in diesen Tagen auch mit Spannung in die USA und auf die Mid Term Elections und warten manchmal angstvoll darauf, was der mächtigste Mann der Welt demnächst wieder loslässt. Von dem Blick auf den Krieg in Syrien oder den Umgang mit der Pressefreiheit in der Türkei oder den Machtbeziehungen eines verbrecherischen Regimes in Saudi Arabien mal ganz zu schweigen… Sie meinen, liebe Gemeinde, das hätte doch alles nichts im Gottesdienst zu suchen?